Diagnostik
In der Medizin werden unter dem Begriff der Diagnostik alle Methoden und Maßnahmen zusammengefasst, die der Erkennung einer Krankheit oder Verletzung dienen. Ziel ist die Diagnosestellung (Benennung einer Krankheit), die schließlich die Grundlage für die folgenden therapeutischen Entscheidungen ist. Grundlage unserer Diagnostik wiederum ist die ausführliche Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese), sowie eine gründliche körperliche Untersuchung als unerlässliche Voraussetzung für eine ärztliche Beurteilung Ihres Gesundheitszustandes. Denn nur wenn die Ursache einer Erkrankung oder Fehlfunktion erkannt wird, kann man den Zustand entsprechend verändern.
Diagnostische Leistungen
Weil funktionelle Probleme oft auf falschen Bewegungsmustern oder sonstigen Gewohnheiten beruhen, betrachten wir zunächst einmal den Menschen in seiner Körperhaltung und seinen Bewegungsabläufen. Dabei bedienen wir uns, wenn nötig, auch modernster Medizintechnik. So können wir den Dingen wirklich auf den Grund gehen.
Im Rahmen der Haltungs- und Bewegungsdiagnostik können Funktionsfehler, d.h. reversible Störungen in Gelenken und in den Bewegungssegmenten der Wirbelsäule, mit Hilfe ganzheitlicher Muskelfunktionstests auf manualmedizinischer, chirodiagnostischer und kinesiologischer Basis erkannt werden. Spezielle modernste Meßsysteme und bildgebende Untersuchungsmethoden unterstützen hierbei die Diagnostik und können im Verlauf die Wirksamkeit der verschiedenen Therapien (z.B. nach Versorgung mit sensomotorischen Einlagen) nachweisen.
In gewissen Fällen sind zur Diagnosefindung weitere technische Untersuchungsverfahren erforderlich. Hierbei steht uns in der Praxis, zusätzlich zu den oben genannten Geräten, die Sonographie (Ultraschall) zur Verfügung. Hiermit können Weichteilschäden an Sehnen und Muskeln schmerz- und nebenwirkungsfrei diagnostiziert werden.
Sollte darüber hinaus z.B. Röntgendiagnostik, eine Knochendichtemessung (Osteodensitometrie), bzw. weitere bildgebende Diagnostik mittels Kernspintomograpie (MRT), Computertomographie (CT) oder Skelettszintigraphie erforderlich sein, so können wir für Sie einen entsprechenden Termin vereinbaren.
Sonographie (Ultraschall)
Die Ultraschalldiagnostik ist das am weitesten verbreitete bildgebende Untersuchungsverfahren in der Medizin. Hierbei werden Schallimpulse im Körper an Grenzflächen von Geweben mit unterschiedlichen akustischen Eigenschaften reflektiert und dadurch Körperstrukturen sichtbar gemacht werden. Es können auf diese Weise Sehnen, Bänder, Schleimbeutel, Muskeln und Gelenke sehr gut, schmerzfrei und ohne Strahlenbelastung untersucht werden. Damit ist die Sonographie jederzeit und ohne Risiko einsetzbar und ermöglicht auch eine dynamische Untersuchung, d.h. die Beurteilung von Körperstrukturen während der Bewegung. Vorteile gegenüber anderen diagnostischen Methoden sind insbesondere die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten, sowie das Fehlen von Nebenwirkungen.
3D / 4D – Wirbelsäulenvermessung
Vielleicht haben Sie sich schon einmal über die Strahlenbelastung durch Röntgen Gedanken gemacht. Bis vor nicht allzu langer Zeit standen leider für die Diagnose und Verlaufskontrolle von Wirbelsäulenproblemen fast nur klinische und röntgenologische Untersuchungsmethoden zur Verfügung.
Für die funktionell denkenden unter uns Orthopäden war dies Grund genug nach Alternativen zu suchen, um eine unnötige Strahlenbelastung zu vermeiden. Das Ergebnis jahrelanger Forschung war schließlich die auf Lichtprojektion beruhende Methode der drei- bzw. vierdimensionalen Wirbelsäulenvermessung, die wir in unserer Praxis erfolgreich einsetzen.
Das strahlungsfreie 3D/4D-Messystem erlaubt eine schnelle und berührungslose Vermessung des menschlichen Rückens und der Wirbelsäule sowie von Beinlängendifferenzen durch eine Kombination aus modernster Videotechnik und schneller Datenverarbeitung (videooptische, computergesteuerte Digitalisierung des menschlichen Körpers). Da keine Röntgenstrahlen notwendig sind, kann die Messung beliebig oft wiederholt werden. Anhand der Aufnahmen können Haltungsfehler der Wirbelsäule in jedem Alter veranschaulicht werden, denen dann mit entsprechenden therapeutischen Maßnahmen, einer individuellen Trainingstherapie oder speziellen angepassten Einlagen / Hilfsmitteln entgegengewirkt werden kann.
Damit ist eine optimale Analyse der Wirbelsäulenstatik bzw. -dynamik in Ruhe und, wenn nötig, auch in Bewegung möglich, Beinlängenunterschiede können millimetergenau erkannt und korrigiert werden. Auch können sogar Veränderungen in der Wirbelsäulenbeweglichkeit zum Beispiel bei Blockierungen dargestellt werden.
Die Verbindung mit einer Fussdruckmessung erlaubt es, insbesondere auch auf sportmedizinischem Gebiet, muskuläre Dysbalancen und Koordinationsstörungen zu erkennen (z.B. Bewegungsanalyse des Läufers oder des Golfers).
Selbst die Anpassung z.B. sensomotorischer Einlagen, Schuhzurichtungen oder die Wahl des geeigneten Sportlerschuhes können auf diesem Wege erfolgen.
Ein einfacher Schritt auf dem Weg zu einem gesünderen Rücken!
Fußdruckmessung (Pedographie) und Ganganalyse
Zur exakten Beurteilung des Fußgewölbes, des Gangbildes und des Abrollverhaltens der Füße besteht im Rahmen der Haltungs- und Bewegungsdiagnostik die Möglichkeit eine Fußdruckmessung und eine Ganganalyse durchzuführen. Sowohl für den Bereich der Prävention, als auch in der Therapie nicht nur der verschiedenen Fussfehlbildungen, sondern auch verschiedenster funktioneller Störungen des gesamten Haltungs- und Bewegungs- apparates, stehen uns diese diagnostischen Möglichkeiten zur Verfügung.
Sie werden insbesondere auch im Bereich der Sportmedizin und bei Problemen des jugendlichen Fusses angewendet, so dass entsprechende Maßnahmen ergriffen und z.B. sensomotorische Einlagen zur besseren muskulären Ansteuerung und Stabilisierung der Muskelfunktionsketten angefertigt werden können.
Auch kann im Rahmen der Gang- und Bewegungsanalyse die Echtzeitmessung eingesetzt werden, die uns dynamische Untersuchungen erlaubt. In Verbindung mit der 3D/4D-Wirbelsäulenvermessung und ggf. einer Untersuchung mittels Elektromyographie zur Feststellung von Fehlfunktionen bestimmter Muskelgruppen, stellt dies eine optimale Kombination zur Untersuchung aller Gang- und Laufprobleme, sowie allgemeiner funktioneller Störungen dar.
Unter anderem ist dies auch zur Beurteilung im Rahmen von Sportarten interessant, bei denen hochkomplexe koordinative Bewegungsabläufe auszuführen sind.